Jeder kennt die großen Verlage und Verlagskonzerne und hat mit Sicherheit mindestens eines der Produkte aus dem Hause Springer, Random House oder Weltbild im Bücherregal stehen. Tausende Mitarbeiter sorgen dafür, dass stets frischer Lesestoff in Form von Büchern, E-Books, Zeitschriften, Magazinen, Kalendern oder Lehrmaterialien für den interessierten Leser zur Verfügung steht. Hier kann man das lesen, was in der Musik als „Mainstream“ oder „Popmusik“ bezeichnet werden würde – belletristische Bestseller, Ratgeber, Wissenschafts- und Lifestylemagazine und so weiter und so weiter.
Wer das Besondere sucht, wird eher in den kleineren und mittelgroßen Verlagen fündig. Mit einem oftmals sehr spezialisierten Repertoire müssen sie häufig ums Überleben kämpfen, bereichern dafür aber die literarische Vielfalt in Deutschland und weltweit. Viele unscheinbare Kleinverlage existieren bereits seit Jahrzehnten und halten sich mit sehr viel Herzblut und Leidenschaft für die eigenen Buchprojekte über Wasser. Diese Kleinverlage, egal ob historisch überdauernd oder neu gegründet, werden auch Independent-Verlage genannt und sehen sich aktiv als Gegenbewegung zu den großen, rein wirtschaftlich ausgerichteten Verlagskonzernen. Diese Kultur der unabhängigen Verlage wird seit dem Jahr 2000 durch die Kurt Wolff Stiftung gefördert, indem die Stiftung auf den großen Buchmessen einen Buchkatalog nur mit Werken unabhängiger Verlage herausgibt.
Das Jubiläumsjahr der Stiftung ist für die gesamte Branche ein besonderes, leider nicht im positiven Sinne. Die Absage der Leipziger Buchmesse, der Ort schlechthin für die Präsentation der kleinen unabhängigen Verlage, die Schließungen der Buchhandlungen über Wochen und weitere Einschnitte führten zu Umsatzeinbußen, die schwerlich aufzufangen sind.
So musste bereits der erst im Jahr 2018 in Dresden eröffnete erste Buchladen in Deutschland, der ausschließlich Bücher unabhängiger Verlage verkauft, zum 30.06.2020 seine Tore wieder schließen (https://www.shakespeares-enkel.de/). Es bleibt abzuwarten, ob die bisher angebotenen Hilfsprogramme die Vielfalt der Verlagsbranche retten können.
Im Jahr 2019 sind in Deutschland etwas mehr als 70.300 Buchtitel in etwa 3.000 Verlagen erschienen. Größter Anteil liegt natürlich im Bereich Belletristik, gefolgt von Kinder- und Jugendliteratur und Ratgebern.
Da unsere Bücher auch immer mit kleinen Reiseaufforderungen verbunden sind, ist es unser Anliegen mit viel Herzblut und Liebe zum Detail hochwertige und attraktive Printprodukte zu präsentieren. Jedes unserer Bücher ist ein individuelles Ergebnis konstruktiver Zusammenarbeit mit den jeweiligen Partnern in den Städten und Landkreisämtern. In unseren Büchern schreiben die Menschen vor Ort die Geschichte – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Jeder erhält Platz, um seine Liebe und seine Verbundenheit zum Landkreis, zur Region oder zur Stadt deutlich zu machen. Darauf haben wir uns als kleiner Verlag spezialisiert, sind stolz auf all unsere bisherigen Veröffentlichungen und freuen uns, auf alle, die da noch kommen werden.
Quellen:
https://taz.de/Verlage-in-Deutschland/!5538347/
http://kleinfairlage.de/kleinverlage
https://www.shakespeares-enkel.de/
http://www.kurt-wolff-stiftung.de/katalog/
https://www.boersenblatt.net/artikel-buch_und_buchhandel_in_zahlen.373296.html
https://taz.de/Verlegerin-ueber-Corona-Krise/!5670533/
Bildquellen:
Pixabay.com: news-1172463_1920
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